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Produktion der DIALEKT-LektionenDie Produktion der Lektionen erfolgte bisher als enge Kooperation zwischen verschiedenen Lehrstühlen der Wirtschaftswissenschaft und dem DIALEKT-Team. Die Lehrstühle beteiligen sich als wissenschaftliche Fachautoren an der Aufarbeitung des Lehrstoffs. Das DIALEKT-Team übernimmt die multimediale Umsetzung der Inhalte und die Medienintegration. Schließlich organisieren wiederum die wissenschaftlichen Autoren die Integration der Lernanwendungen in den regulären Lehrbetrieb. Seit Beginn des Projekts ist es ein wesentliches Ziel, Anforderungen von Produktivität und Effektivität in den Produktionsprozeß zu integrieren. Dieses Ziel hat unmittelbare Implikationen für die Phasen der Konzeption und der Implementierung. Einige Beispiele:
Zur Strukturierung des Produktionsprozesses werden bewährte methodische Modelle herangezogen und um spezifische Elemente der Produktion digitaler Lektionen ergänzt. Angelehnt an das bekannte Modell des Software-Lebenszyklus kann der Produktionsprozeß von DIALEKT-Lektionen wie folgt skizziert werden: Abb. 1: Der Lifecycle einer Digitalen Lektion Die Phase der Konzeption bildet die Grundlage für den Produktionsprozeß einer Applikation. In den meisten Fällen existiert bereits Informations- und Lehrmaterial in großem Umfang. Da jedoch in der Regel keine identische Umsetzung des herkömmlichen Lehrmaterials vorgenommen werden kann, steht eine Neugliederung der Inhalte am Anfang. Diese Phase im Produktionsprozeß entspricht sicher noch am ehesten einer klassischen Vorgehensweise. Das inhaltliche Grobkonzept als Ergebnis dieser Phase kann bereits Hinweise auf die Art des multiplen Medieneinsatzes beinhalten. Sofern auch narrative Elemente vorgesehen sind, können diese bereits hier angedeutet werden, um die Dramaturgie der Anwendung zu erläutern. Dennoch sollte ausreichend Raum für abweichende Formen der Navigation und der Interaktion gelassen werden. Je feiner die Konzepte entwickelt werden, desto intensiver können auch die technischen Aspekte beim späteren Einsatz der Applikation beachtet werden. Es ist wichtig, daß sich die Autoren ihrer technischen Möglichkeiten und Restriktionen bewußt sind, um ihnen ausreichend Raum für die Umsetzung ihrer didaktischen Konzepte zu geben. Zu diesem Zweck wurde ein bewährtes Beschreibungsverfahren aus der Medienproduktion (Storyboarding) entlehnt und um die spezifischen Anforderungen digitaler Lektionen ergänzt. Auf diese Weise lernen Programmierer und Autoren, eine "gemeinsame Sprache" zu sprechen. Aspekte der Medienproduktion und Medienintegration haben gleichermaßen methodische wie technische Dimensionen. Insbesondere die Verwendung von Videosequenzen ist nach wie vor eine Herausforderung. Da der Produktionsaufwand für Videos relativ hoch ist, erscheint es wünschenswert, diese Medien auch in anderen inhaltlichen Zusammenhängen wieder zu verwenden. Im Gegensatz zu einem kompletten Film sollte eine digitale Lektion jedoch mit der Veränderung und Erweiterung des repräsentierten Wissens Schritt halten. Auf der anderen Seite müssen die Programmierer lernen, mit digitalen Objekten umzugehen, die nur schwer kontinuierlich reproduziert werden können. Idealerweise sind die Konzepte ausreichend detailliert formuliert, so daß Programmierung und Medienproduktion gleichzeitig stattfinden können. Ein weiteres wichtiges Ziel bei der Entwicklung digitaler Lektionen ist die Offenheit bzgl. sich verändernder und neuer Lehrinhalte. Zu diesem Zweck wurde ein generisches Framework (siehe Abbildung 2) entwickelt. Dieses Framework enthält - neben einer Datenbank - einen anwendungsabhängigen und einen anwendungsunabhängigen Teil. Solange sich in der grundlegenden Struktur und dem Charakter einen neuen Lektion nichts ändert (z.B. Möglichkeiten der Navigation, Medienbehandlung etc.), bleibt der unabhängige Teil über die diversen Lektionen hinweg weitgehend unberührt. Abb. 2: Das Framework von DIALEKT Der anwendungsabhängige Teil enthält ausschließlich die zur Präsentation der jeweiligen Lehrinhalte notwendigen Seitenbeschreibungen. Im Falle der Verwendung des Frameworks für eine neue Lektion müssen lediglich diese Seitenbeschreibungen ausgetauscht werden. In der Phase der Integration der verschiedenen Komponenten wird deutlich, ob die eigentliche Implementierung gut geplant und koordiniert war. Da alle Medienobjekte (Texte, Bilder, Grafiken, Tabellen, Worksheets, Audios, Videos, Animationen) außerhalb des Frameworks gespeichert und über die Lektionsdatenbank verwaltet werden, sind nachträgliche Änderungen an den Inhalten möglich, ohne daß Programmcode modifiziert werden muß. Die Testphase gibt schließlich Auskunft über die intuitive und interaktive Qualität der Benutzerschnittstelle, über die Effizienz der Navigationskontrolle und über die Angemessenheit von Präsentation und Transfer der Lehrinhalte. Entsprechende Anpassungen sind jederzeit möglich, solange die Kernlogik einer digitalen Lektion nicht betroffen ist. |
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