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Distribution von
ODI und anderen
DIALEKT-Lehreinheiten |
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Die Infrastruktur |
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Berlin verfügt über drei große Universitäten mit über 100.000 Studenten sowie eine große Anzahl
Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen. Die fünf verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultäten (drei Universitäten, zwei Fachhochschulen) sind über das gesamte Stadtgebiet verstreut.
Viele der Studenten würden gerne - ohne den entsprechenden Zeit- und Kostenaufwand für die
Wegstrecken - an den Veranstaltungen dieser Institutionen teilnehmen. Ebenso können sich viele
Dozenten vorstellen, mit Kollegen "gemeinsame Lektionen" anzubieten, sofern sie durch eine adäquate
Infrastruktur unterstützt würden.
Zu diesem Zweck und zur Versorgung anderer assoziierter Projekte wurde durch den
Verein zur Förderung eines deutschen Forschungsnetzes (DFN) ein Breitband-Netzwerk aufgelegt.
Das BRAIN (Berlin Research Area Information Network) basiert auf moderner ATM-Technik mit 155
Mbit/s und verbindet die wesentlichen Wissenschafts- und Ausbildungsstandorte der Stadt.
Neben dem BRAIN existiert das vom Deutschen Wissenschaftsnetz (WiN) eingerichtete
B-WiN-Backbone mit einer Übertragungsrate von 34 Mbit/s, ebenfalls auf ATM-Basis.
Die Studenten sind in der Lage, in eigens dafür eingerichteten Multimedia-PC-Pools auf dieses
Netzwerk und somit auf die dort angebotenen, digitalen Lektionen zuzugreifen. Die folgende Grafik
verdeutlicht die vorhandene technische Infrastruktur:
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Infrastruktur von DIALEKT |
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Für den Netzzugriff auf
DIALEKT-Lehreinheiten finden z.Zt. zwei unterschiedliche Szenarien Anwendung. |
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Zugriff über das LAN (Local Area Network) |
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Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der
Freien Universität Berlin verfügt seit dem Frühjahr
1995 über ein modernes Breitband-Netz (strukturierte Verkabelung nach Kategorie 5; teilweise
Glasfaser bis zu den Endgeräten), das derzeit als Token Ring mit einer Datenrate von 16 Mbit/s
genutzt wird. Ca. 400 DOS/Windows-PCs und ca. 20 OS/2- und UNIX-Serversysteme sind so miteinander
verbunden. Als Protokolle gelangen NetBIOS und TCP/IP zum Einsatz. Um die Softwarewartung bei
dieser Anzahl von Rechnersystemen zu rationalisieren, entwickelte das
WRZ ein Werkzeug zur Client/Server-basierten
Softwareinstallation und -administration namens
ASIA zum Einsatz innerhalb des lokalen Netzes,
welches die vollständig automatisierte Verteilung und individuelle Konfiguration der angebotenen
Softwareprodukte ermöglicht.
ASIA integriert auch die Client-Komponente der
DIALEKT-Lehreinheiten
und verteilt diese über das LAN an MM-PCs, wobei die MM-Objekte aus Gründen des
Speicherplatzbedarfs zentral von einem oder mehreren Servern verwaltet werden. Nachdem das
Front-End und die erforderliche Referenzdatenbank lokal auf den Client-PCs installiert sind,
greifen diese mittels NetBIOS oder NFS auf einen
DIALEKT-Server
(LAN Server oder UNIX-System) zu und übertragen die Multimedia-Daten (Video, Audio, Grafik,
Animation) zur Laufzeit der Lehreinheit.
Der Verteilungsserver wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Verfügbarkeit und individuellen
Serverlast ausgewählt. Die folgende Abbildung skizziert die hierfür genutzte,
lokale Infrastruktur:
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Zugriff auf DIALEKT über das LAN |
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Da speziell der Transfer zeitkritischer Daten (MPEG-1-Video) zu mehreren Clients die Netzlast
erhöht und damit die Antwortzeiten spürbar länger werden, ist in herkömmlichen
LAN-Arbeitsumgebungen eine Segmentierung in kleinere Subnetze mit geringer Anzahl von Maschinen
erforderlich.
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Zugriff über das MAN (Metropolitan Area Network) |
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Die Integration weiterer Standorte im Berliner Raum in das
DIALEKT
-Versorgungsmodell wird derzeit mit der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)
getestet. Die hier installierten Client-PCs sind in einem Ethernet-Segment angesiedelt, welches
über FDDI mit dem zentralen Rechenzentrum gekoppelt ist. Von hier aus besteht ein
ATM-Hochgeschwindigkeitszugang (155 Mbit/s) zum BRAIN und damit zu einem UNIX-basierten
DIALEKT-Server am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität.
Der Zugriff der Clients auf die hier gelagerten
DIALEKT
-Applikationen und MM-Objekte erfolgt - analog zum LAN-Szenario - über TCP/IP und NFS.
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Zugriff auf DIALEKT über das MAN |
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Innerhalb des BRAIN wurden bereits Tests zwischen dem Multimedia-Server des
WRZ (FUB) und der
HUB mit Erfolg durchgeführt. Die Messungen des NMS zeigen, daß bei der Übertragung des
MPEG-1-Videos eine konstante Übertragungsrate von ca. 2,5 Mbit/s erforderlich ist,
um eine optimale Wiedergabequalität zu erzielen. Daraus kann man schließen, daß auch hier die
Anzahl der gleichzeitig aktiven Clients in einem Ethernet-Segment relativ klein gehalten werden muß.
Bei Tests mit mehreren Clients muß noch geprüft werden, wann BRAIN wegen der noch fehlenden
Verfügbarkeit konstanter Bandbreiten auf Anforderung nicht mehr für derartige Anwendungen
ausreicht. Die Nutzung verschiedener QoS-Kontrollmechanismen unter ATM (z.B. ABR, VBR und CBR)
wird in absehbarer Zeit die Möglichkeit eröffnen, Bandbreite auf Anforderung zur Verfügung zu
stellen. Auf diese Option muß die Client-Software abgestimmt werden, damit die Bandbreiten
ökonomisch eingesetzt werden können. Diese Erweiterung ist nicht nur für den MAN-Zugriff,
sondern auch für die lokalen Netze von enormer Wichtigkeit. Beim NetBIOS-Protokoll im Token Ring
besteht bereits diese Option (proprietär). Bei zukünftigen TCP/IP-Protokollen sollen derartige
Optionen berücksichtigt werden; außerdem sind Versuche mit weiteren Protokollen, wie z.B. RTP/MTP
geplant, um den Protokoll-Overhead zu verringern und die Verfügbarkeit zu steigern.
Eine Alternative zum Zugriff auf nur einen zentralen Server besteht im verteilten Einsatz vieler,
replikationsfähiger
DIALEKT-Serversysteme (vergleichbar dem Proxy-Schema) an den einzelnen entfernten Standorten.
Das bislang nur lokal am Fachbereich
Wirtschaftswissenschaft der FU eingesetzte
Software-Distributionssystem ASIA läßt
sich dann vor Ort aufgrund seiner offenen Client/Server-Architektur auf heterogene
Front- und Backends (UNIX,OS/2) erweitern.
Innerhalb dieses erweiterten Szenarios wird das offerierte Multimedia-Lehrmaterial
(MM-Applikationen, MM-Laufzeitumgebungen, MM-Objekte) von speziellen
DIALEKT
Software-Servern gespeichert und bereitgestellt. Anfragen von Nutzern nach Lernsoftware werden
von einem DIALEKT
-Administrations-Server autorisiert und bearbeitet. Dieser entscheidet auch über eine möglichst
ökonomische Distributionsstrategie und initiiert schließlich den Verteilungsprozeß.
DIALEKT
-Software-Server müssen keineswegs in räumlicher Nähe zum Administrations-Server stehen.
Arbeitsplatzrechner, Administrations- und Software-Server bilden zusammen eine Domäne.
Innerhalb einer Domäne ist die Hardware-Ausstattung jedes angeschlossenen Arbeitsplatzrechners
bekannt. Somit kann die Installation und Konfiguration individuell-automatisiert organisiert werden.
Darüber hinaus gestattet dieses Konzept problemlos auch die Integration anderer Domänen
sowie domänenfremder Software-Anbieter und -Nutzer. Die folgende Abbildung verdeutlicht dieses
kombinierte Modell:
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DIALEKT Domänen-Konzept |
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Die Integration von WWW-Front-Ends in
DIALEKT
-Anwendungen eröffnet den Anwendern und Autoren die Möglichkeit zum Sichten des angebotenen
Lernmaterials und zum Recherchieren der Bestände an das Netz angeschlossener Bibliotheken.
Die verschiedenen Web-Browser verfügen im Zusammenspiel mit WWW-Search-Engines
(Wais, Lycos, WebCrawler etc.) bereits über relativ leistungsstarke Mechanismen zum Auffinden
von Dokumenten und Referenzen.
Die Abbildung von
DIALEKT
-Lehrinhalten innerhalb des Web ist jedoch eher als problematisch anzusehen, da die aktuellen
HTML-Versionen keine geeignete technische Unterstützung für die komplexe Navigation,
Medienintegration und Medieninteraktion von DIALEKT-Anwendungen bieten.
Inwieweit Neuentwicklungen wie bspw. JAVA hier neue Möglichkeiten eröffnen, wird derzeit
untersucht.
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